Was ist ein Ferraris Zähler?
Ein Ferraris-Zähler (auch Drehscheiben-Zähler genannt) ist ein mechanischer Stromzähler mit einer sich drehenden Scheibe. Er zählt nur in eine Richtung – wenn Sie Strom verbrauchen, dreht sich die Scheibe vorwärts. Wenn Sie Strom einspeisen (z.B. von einem Balkonkraftwerk), dreht sich die Scheibe rückwärts.
Erkennungsmerkmal: Ferraris-Zähler haben eine sichtbare Drehscheibe, die sich langsam dreht. Digitale Zähler haben ein Display mit Zahlen.
Funktioniert ein Balkonkraftwerk mit Ferraris Zähler?
Kurzantwort: Ja, aber...
Technisch funktioniert es: Wenn Ihr Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Sie verbrauchen, dreht sich die Scheibe rückwärts. Sie "sparen" so Strom, da der Zähler weniger zählt.
Aber: Viele Netzbetreiber dulden dies nicht mehr, da es technisch nicht vorgesehen ist. Seit den österreichischen Vorschriften gibt es jedoch eine Übergangsregelung.
Österreichischen Vorschriften – Was hat sich geändert?
Seit 2024: Ferraris-Zähler sind übergangsweise geduldet, bis der Netzbetreiber von sich aus einen digitalen Zähler einbaut. Sie müssen nicht selbst einen Zähler tauschen lassen.
Wichtig: Der Netzbetreiber wird automatisch über Netzbetreiber-Anmeldung informiert und kann dann einen digitalen Zähler einbauen. Dies ist kostenlos für Sie.
Vor den österreichischen Vorschriften
- Viele Netzbetreiber verlangten einen digitalen Zähler
- Kosten: 50-150 € für Zählertausch
- Wartezeit: 2-6 Wochen
- Manche Netzbetreiber duldeten Ferraris-Zähler, andere nicht
Nach den österreichischen Vorschriften (2024)
- Ferraris-Zähler sind übergangsweise geduldet
- Keine Kosten für Sie (Netzbetreiber tauscht kostenlos)
- Netzbetreiber wird automatisch über Netzbetreiber-Anmeldung informiert
- Zählertausch erfolgt, wenn Netzbetreiber es für nötig hält
Was passiert mit meinem Ferraris Zähler?
Drei Szenarien:
1. Zähler bleibt (meist)
Viele Netzbetreiber lassen Ferraris-Zähler vorerst stehen, solange die Anlage korrekt angemeldet ist. Die Scheibe dreht sich rückwärts, wenn Sie mehr produzieren als verbrauchen. Dies ist seit den österreichischen Vorschriften geduldet.
2. Netzbetreiber tauscht kostenlos
Der Netzbetreiber kann einen digitalen Zähler einbauen (kostenlos für Sie). Dies erfolgt meist innerhalb von 3-6 Monaten nach Netzbetreiber-Anmeldung. Sie werden vorher informiert.
3. Sie müssen selbst tauschen (selten)
In seltenen Fällen kann der Netzbetreiber verlangen, dass Sie selbst einen Zähler tauschen lassen. Dies ist jedoch seit den österreichischen Vorschriften sehr selten. Kosten: 50-150 €.
Wie erkenne ich meinen Zählertyp?
| Zählertyp | Erkennungsmerkmal | Funktioniert mit Balkonkraftwerk? |
|---|---|---|
| Ferraris-Zähler | Sichtbare Drehscheibe, mechanisch | Ja, seit den österreichischen Vorschriften geduldet |
| Digitaler Zähler | Display mit Zahlen, elektronisch | Ja, optimal |
| Smart Meter | Display, kann kommunizieren | Ja, optimal |
Was ist, wenn die Scheibe rückwärts dreht?
Das ist normal! Wenn Ihr Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Sie verbrauchen, dreht sich die Scheibe rückwärts. Der Zähler zählt weniger, Sie sparen Strom.
Beispiel:
- Sie verbrauchen 500W (Kühlschrank, Router)
- Ihr Balkonkraftwerk produziert 600W
- Überschuss: 100W geht ins Netz
- Scheibe dreht sich rückwärts (100W weniger Verbrauch)
- Sie sparen 100W × Zeit = Ersparnis
Wichtig: Sie erhalten keine Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom. Der Zähler zählt einfach weniger, was Ihre Ersparnis ist.
Muss ich etwas tun?
- ☐ Netzbetreiber-Anmeldung durchführen (innerhalb 4 Wochen)
- ☐ Netzbetreiber wird automatisch informiert
- ☐ Ferraris-Zähler bleibt vorerst stehen (geduldet)
- ☐ Netzbetreiber kann kostenlos digitalen Zähler einbauen
- ☐ Sie müssen nichts weiter tun
Kosten für Zählertausch
Seit den österreichischen Vorschriften: Der Zählertausch ist für Sie kostenlos, wenn der Netzbetreiber ihn durchführt. Sie müssen nicht selbst einen Zähler tauschen lassen.
Falls Sie selbst tauschen müssen (selten): Kosten liegen bei 50-150 €, abhängig vom Netzbetreiber und Zählertyp.